Zu diesem Buch
Daniela Unterberg legt hier die für den deutschen Sprachraum erste Studie vor, die sich der Frage der Langzeitwirkung eines LRS-Förderkonzepts widmet.
Ihre Untersuchung beruht auf Daten von 168 Kindern, mit denen verschiedene Therapeuten nach dem sprachsystematischen Förderkonzept von Reuter-Liehr im Rahmen
der regulären ambulanten Versorgung gearbeitet haben. Mit 46 von ihnen konnte sie eine Follow-up-Studie durchführen und so ein Vortest-Nachtest-Follow-up-Design
für das Förderkonzept realisieren.
Im methodischen Teil ihrer Arbeit leistet die Autorin eine intensive Diskussion der Anforderungen an Evaluationsstudien und die besonderen Probleme, die sich im LRS-Bereich
ergeben.
Eine Analyse der wenigen vorliegenden Studien zur langfristigen Entwicklung von Kindern mit LRS ergibt, dass die Auswirkungen von Förderkonzepten bisher nicht
Gegenstand der Forschung waren – Daniela Unterbergs Studie leistet somit Pionierarbeit auf diesem Gebiet.
Im Ergebnis bestätigt die vorliegende Arbeit die bereits bekannte kurzfristige Wirksamkeit des Konzepts von Reuter-Liehr. Darüber hinaus belegt sie einen langfristig
wirksamen stabilen Aufbau der Rechtschreibleistung.
Ergänzend hat Daniela Unterberg den schulischen und beruflichen Lebenslauf der Kinder untersucht. Sie haben eine weit höhere Qualifikation erreicht als dies
in fast allen vorliegenden empirischen Studien ausgewiesen wird: Die Mehrheit besucht die Realschule, bei den Teilnehmern an der Follow-up-Studie ist der Anteil an
Gymnasiasten besonders groß.
Der Inhalt
Vorwort von Prof. Dr. M. Hasselhorn · Vorwort von C. Reuter-Liehr · Danksagung der Autorin · 1. Zusammenfassung
· 2. Einleitung · 3. Theoretischer und empirischer Hintergrund [Lese-Rechtschreibstörung, Lese-Rechtschreibschwäche (Definition und
Klassifikation, Ursachen (Ätiologie) der LRS, Diagnostik der LRS); Das sprachsystematische Förderkonzept nach Reuter-Liehr (Grundlegende Prinzipien des
Förderkonzepts, Aufbau des Förderkonzepts, Die Konzeptfehleranalyse, Evaluationsstudie zum sprachsystematischen Förderkonzept); Wirksamkeitsevaluation
von Lese-Rechtschreibtherapien (Ziele von Evaluationsstudien, Besondere Schwierigkeiten von Evaluationsstudien bei klinischen Stichproben); Ergebnisse bisheriger Studien zur
Wirksamkeit von Lese-Rechtschreibtherapien und zur Entwicklung von Kindern mit LRS] · 4. Eigene Fragestellung · 5. Methode [Versuchsplan;
Untersuchungsstichprobe (Ausgangsstichprobe, Stichprobe derer, die sich zurückmeldeten, Stichprobe des Follow-ups); Untersuchungsverfahren (Erfassung der
Rechtschreibfähigkeiten, Erfassung der intellektuellen Fähigkeiten, Erfassung zusätzlicher Informationen: Der Anmelde- und Abschlussbogen –
Fragebögen des Follow-ups – Erfassung des Bildungsniveaus der Eltern); Durchführung; Empirische Vorhersagen] · 6. Ergebnisse [Angaben
zu den Stichproben (Alter und Geschlecht, Diskrepanzdiagnose, Therapieverlauf); Hypothesenprüfung (Überblick über den Verlauf der Rechtschreibleistung,
Effektgrößen); Ergebnisse zu den explorativen Fragestellungen] · 7. Diskussion [Güte der Studie (Interne Validität, Externe Validität);
Wirksamkeit des sprachsystematischen Förderkonzepts; Schlussfolgerung] · 8. Literaturverzeichnis · Anhang