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Politische Utopien der Neuzeit
Mit einem Vorwort zur zweiten Auflage: Utopisches Denken und kein Ende?
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Herausforderungen
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Richard Saage
Zivilgesellschaftliche Interventionen zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Herausforderungen Band Bd. 21 (ISSN 0942-8291)
2014. 214 S., 15 x 23 cm
Kartonierte Ausgabe: ISBN 978-3-89911-203-0, € 51,75
Ausgabe in Bibliotheksleinen: ISBN 978-3-89911-218-4, € 71,75
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Zu diesem Buch
Wenngleich über die Kategorie der "Zivilgesellschaft" weder in der Umgangssprache noch in der wissenschaftlichen Diskussion ein verbindlicher Konsens herrscht, bezieht Richard Saage mit seinem vorliegenden Buch klar Stellung. Sein Verständnis von "Zivilgesellschaft" wird durch Demokratisierung auf der Basis der autonomen Selbstbestimmung der Bürger geprägt: Von der antiken Polis über die religiösen Vergemeinschaftungen im Zuge der Reformation in der Frühen Neuzeit bis hin zur demokratischen Arbeiterbewegung seit der Industrialisierung und den modernen sozialen Bürgervereinigungen heute, wirkt sie als wichtige Plattform in Demokratisierungsprozessen, als kommunikatives Medium der Vermittlung zwischen Staat und Gesellschaft sowie als ein Garant dafür, dass der Staat sich nicht gegenüber der Gesellschaft verselbstständigt.
Vor diesem Hintergrund und vom historisch-politologischen Standpunkt aus betrachtet setzt sich Saage mit der Genese der Zivilgesellschaft und ihrer Werte auseinander. Anhand der Untersuchung von politischer Partizipation im historischen Vergleich und der Genesis zivilgesellschaftlicher Grundwerte sowie in Auseinandersetzung mit einzelnen Vordenkern der Zivilgesellschaft werden im ersten Teil ihre Ursprünge in der Antike und der Frühen Neuzeit betrachtet. Vor dem Hintergrund des Aufstiegs in den Revolutionen von 1918/19 und dem Niedergang im Faschismus ist der zweite Teil den Chancen und dem Scheitern der Zivilgesellschaft am österreichischen und deutschen Beispiel gewidmet. Abschließend werden im dritten Teil, mit dem Beginn einer Renaissance nach 1945, die Nachwirkungen zivilgesellschaftlicher Konzepte bis auf den heutigen Tag und vor allem ihre Einflüsse auf die modernen Sozialwissenschaften untersucht.
Nicht zuletzt anhand der Auseinandersetzung mit den Reflexionen der Nachkriegszeit, die neben den Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Engagements auch auf ihre Gefährdungen hinwiesen, gelingt es Richard Saage am Beispiel zivilgesellschaftlicher Werte und ihrer Genese das Historische im Aktuellen und das Aktuelle im Historischen sichtbar zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort · Teil I: Zivilgesellschaftliche Impulse aus der Antike und der Frühen Neuzeit · Politische Partizipation und Apathie in antiker und moderner Perspektive · Toleranz und Demokratie. Zur Vorgeschichte und Zukunft des liberalen Pluralismus · Immanuel Kant (1724–1804) als politischer Denker · Teil II: Zivilgesellschaft zwischen demokratischem Aufbruch und faschistischer Regression · Die deutsche Frage. Die Erste Republik im Spannungsfeld zwischen österreichischer und deutscher Identität · Faschismus – ein revolutionärer Aufbruch in eine alternative Modernität? Eine Antwort auf Roger Griffins "Exploding the Continuum of History" · Faschismustheorien. Ihre Bedeutung für die Forschung und die politische Bildung · Teil III: Analytiker der zivilgesellschaftlich verfassten Demokratie · Zur Rezeption und Aktualität des Austromarxismus. Das Beispiel Otto Bauer · Demokratie bei Ossip K. Flechtheim · Iring Fetscher · Nachruf auf Walter Euchner · Drucknachweise · Personen- und Sachregister